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Entstehungsgeschichte

Das Mechaje Ensemble Basel wurde im November 2008 gegründet und hat seither durch seine vielfältige musikalische Wirkungsweise mit zahlreichen Konzerten und Auftritten neue Wege beschritten und in mancher Hinsicht erfolgreich Pionierarbeit geleistet.  

Der Entstehungsprozess dieser aussergewöhnlichen Musikformation geht zurück auf ein Projekt der Universität Basel. StudentInnen der Jiddischen Sprache aus der Klasse von Frau Prof. Dr. Astrid Starck erarbeiteten unter der musikalischen Leitung der Musikerin Susanne Louise Ganzoni, welche bereits Jiddisch studiert hatte, ein Programm mit Jiddischen Liebesliedern. In einem zweisemestrigen Kurs bestätigte sich, dass das Singen von Jiddischen Liedern das Erlernen der Sprache erleichterte und intensivierte. Ein öffentliches Konzert bildete den erfolgreichen Abschluss.

Unter der Zuhörerschaft war Frau Dr. Meret Gutmann-Grün, deren Initiative zur Verbindung mit Musik- und Sprachinteressierten aus Basel führte, die zwei weitere Jiddisch-Konzerte sängerisch unterstützten.
Danach löste sich die musikalische Bewegung aus dem universitären Zusammenhang und bildete ein autonomes Musikorgan, das es sich zur Aufgabe machte, die drei jüdischen Sprachen Hebräisch, Sephardisch und Jiddisch in ihrer kulturellen Vielfalt zu pflegen und musikalisch in neuen Formen erklingen zu lassen.

Begleitende und eigenständige Instrumentalmusik gehörte von Anfang an zum Gesamtkonzept. Das vielseitige Repertoire des Instrumentalensembles umfasst sowohl Klezmer- und Romamusik, als auch klassische und zeitgenössische Werke.

Heute kann das Mechaje Ensemble Basel unter der Leitung von Susanne Louise Ganzoni mit seinem einzigartigen Repertoire, das neben neuen Chorsätzen auch dem Ensemble zugeeignete Neukompositionen umfasst, auf eine sehr aktive, originelle und erfolgreiche Konzerttätigkeit im In- und nahen Ausland zurückblicken.

2012 wurde erstmals ein rein sephardisches Konzertprogramm aufgeführt. Die richtige Aussprache des Sephardischen ist gewährleistet durch die Zusammenarbeit mit Frau Prof. Dr. Beatrice Schmid, Ordinaria für Iberoromanische Linguistik an der Universität Basel.

Aufgrund der besonderen Offenheit und Entdeckungsfreude seiner Mitglieder, steht das Mechaje Ensemble Basel in einem sehr inspirierenden und spannenden Entwicklungsprozess. Dabei erschliessen sich immer wieder neue Räume, sei es im künstlerischen, philosophischen oder sozialen Bereich.

Die politische, religiöse und finanzielle Unabhängigkeit des Mechaje Ensembles Basel macht es möglich, dass die Mitglieder sich frei und in eigener Verantwortung entscheiden können, ob sie zu ihrem Vergnügen, zugunsten wertvoller Einrichtungen und Projekte oder zur Bereicherung von Gottesdiensten konzertieren wollen. Hohe musikalische und menschliche Flexibilität – eine besondere Form der Friedensarbeit.